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Martin Luther soll Gäste nach Deutschland locken

Alle Fraktionen im Bundestag setzen auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 als Tourismusmagneten. Bis zum 500. Jahrestag des ”Thesenanschlags“ Martin Luthers an der Schlosskirche zu Wittenberg biete die seit September 2008 laufende ”Lutherdekade“ hervorragende Möglichkeiten, die historische Entwicklung der Reformation sowie deren kulturhistorische und religiöse Auswirkungen in touristischen Angeboten aufzugreifen, hoben Abgeordnete der Fraktionen am Mittwoch im Tourismusausschuss hervor. Die Bundesregierung will nach eigenen Angaben insgesamt 35 Millionen Euro in die Dekade investieren. Für das Marketing zuständig sei die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), betonte die Regierung im Ausschuss. Weltweit gebe es rund 400 Millionen Protestanten, vor allem in den nordischen Staaten, den USA und Kanada. Diese sollten als Zielgruppe besonders in den Fokus genommen werden.



Die Unions-Fraktion verwies auf die Zugkraft der geplanten Themenjahre im Rahmen der Lutherdekade. So stehe im Jahr 2012 das Thema Reformation und Musik im Mittelpunkt. Schon jetzt habe die Lutherdekade eine Eigendynamik entfaltet, die viele nicht erwartet hätten. Die SPD-Fraktion lobte, mit der Lutherdekade stelle Deutschland nachdrücklich unter Beweis, dass es touristisch nicht nur mit Ost- und Nordsee, sondern mit kulturhistorisch anspruchsvollen Veranstaltungen aufwarten könne. Die Sozialdemokraten regten an, mit der DZT einen engen Austausch über deren Aktivitäten zum Reformationsjubiläum zu pflegen.

Die FDP-Fraktion lobte die Chancen, die das welthistorische Ereignis Reformation für den Tourismusstandort Deutschland biete. Zugleich zeigten sich die Liberalen besorgt, dass die Länder in ihrem Engagement zum Teil noch nicht ausreichend nachzögen. Immerhin seien fünf Millionen Euro des Bundes pro Jahr eine erhebliche Investition. Die Fraktion Die Linke schloss sich den Bedenken an. Zudem mahnte sie an, dass bei baulichen Instandsetzungen von reformationsrelevanten Gebäuden die Barrierefreiheit gewährleistet werden müsse. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen unterstrich, dass neben dem Marketing der Lutherdekade im Ausland auch die Frage des innerdeutschen Marketings zu berücksichtigen sei.

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